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/// Telefonbuch Bolivien




Telefonbuch Bolivien

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Hier finden Sie eine Übersicht der Telefonbücher und Telefonauskünfte in Bolivien.



/// Bolivien Information - Internationale Telefonvorwahl Bolivien: +591


Bolivien ist ein Binnenstaat in Südamerika, der im Westen an Peru und Chile, im Süden an Argentinien und Paraguay, im Osten und Norden an Brasilien grenzt. Etwas über 50 % der Bevölkerung gehören den indigenen Völkern (span. indígenas) an, meist Quechua (30,7 %) und Aymara (25,2 %); gut 30 % der Bevölkerung sind Mestizen. Die übrigen Bewohner des Landes sind Weiße, meist Nachkommen der verschiedenen Einwanderungswellen bis nach dem Zweiten Weltkrieg, Nachkommen aus Afrika entführter und versklavter Menschen, vornehmlich aus Angola, und Einwanderer aus Japan und China.

Laut dem Zensus 2001 bezeichnen sich 78 % der Bevölkerung als Katholiken, 19 % gaben an, einer protestantischen oder evangelikalen Richtung anzuhängen. In den urbanen Gebieten ist der katholische Anteil etwas höher als im ländlichen Raum. Da es keine offizielle Kirchenmitgliedschaft gibt, kann angenommen werden, dass der Anteil nicht Praktizierender unter den Katholiken relativ hoch ist. Bis zum Inkrafttreten der neuen Verfassung war der Katholizismus Staatsreligion. Nur 2,5 % gaben 2001 an, überhaupt nicht religiös zu sein. Weitere Religionen haben insgesamt nur einen sehr geringen Anteil. Allerdings gibt es regional sehr stark präsente Gemeinden der Zeugen Jehovas, des Islams, des Bahaitums und anderen. Weit verbreitet ist auch der Synkretismus, der den christlichen Glauben mit Elementen der traditionellen Weltanschauung der indigenen Bevölkerung mischt. Seit der Machtübernahme durch die Bewegung von Präsident Morales wurden diese stark aufgewertet und entsprechende Rituale erreichen immer mehr Bevölkerungsschichten. Spanisch ist in ganz Bolivien Amtssprache. Daneben gilt in jeder Region gemäß Verfassung noch mindestens eine weitere lokale indigene Sprache als Amtssprache. Zu den wichtigsten der insgesamt 36 Sprachen gehören Quechua (nord- und südbolivianisches Quechua), Aimara und Guaraní. Spanisch wird von über 80 % der Bevölkerung gesprochen, vor allem in den Städten des Landes. Die Landbevölkerung spricht meist eine der zahlreichen indigenen Sprachen. Viele wachsen aber auch zweisprachig auf. In den Schulen und Universitäten des Landes wird meist nur auf Spanisch unterrichtet, allerdings wird seit 1995 erfolgreich interkulturelle zweisprachige Erziehung (Unterricht in indigener und spanischer Sprache) unterstützt.

Telefonauskunft Bolivien Übersicht
Im Jahr 2006 betrug die Lebenserwartung bei der Geburt für Jungen 64 Jahre und für Mädchen 67 Jahre. Die Mehrheit der Bevölkerung hat keine Krankenversicherung. Ein großer Teil der Bevölkerung hatte 2010 keinen Zugang zum Gesundheitswesen. Allerdings implementiert die Regierung seither umfangreiche Programme, um das verfassungsmäßige Recht auf kostenfreien Zugang zu einem universellen Gesundheitssystem zu garantieren. Hierzu gehören auch mobile Einheiten zugunsten der Bevölkerung in abgelegenen Gebieten. Das Gebiet des heutigen Bolivien wurde von verschiedenen Kulturen besiedelt, die wichtigste war die Zivilisation von Tiahuanaco. Es wurde im 15. Jahrhundert Teil des Inka-Reiches. Als die Spanier im 16. Jahrhundert das Land eroberten, wurde es, reich an Silbervorkommen, Teil des Vizekönigreiches Peru und später Teil des Vizekönigreiches Río de la Plata. Ab dem 16. Jahrhundert beuteten die Spanier die Silberminen von Potosí aus. Der Kampf um die Unabhängigkeit begann 1809. Bolivien blieb jedoch spanische Kolonie, bis eine internationale Unabhängigkeitsarmee unter Antonio José de Sucre im Auftrag Simón Bolívars im Jahre 1825 die Unabhängigkeit militärisch durchsetzte, worauf das Land nach Bolívar benannt wurde. Einer chaotischen Zwischenzeit folgte die Präsidentschaft von Andrés de Santa Cruz (1829–1839). In dieser wurde der Deutsche Otto Philipp Braun, ein Veteran des südamerikanischen Unabhängigkeitskrieges und des europäischen Befreiungskrieges, einer der wichtigsten militärischen und politischen Stützen der Regierung. Nach der Niederlage im Peruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg gegen Chile und Argentinien (1836–1839) zerfiel die Administration von Santa Cruz. Im Salpeterkrieg (1879–1883) verlor Bolivien große Teile des seit der Unabhängigkeit umstrittenen Territoriums mit Zugang zum Pazifik endgültig an Chile. Im Chacokrieg (1932–1935) verlor Bolivien riesige Landesteile im Süden an Paraguay. In den folgenden Jahren begann der Niedergang aufgrund der Kriege und ökonomischer Verkäufe.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Bolivien eine Zuflucht für viele Juden aus Deutschland und Österreich, nach dem Ende des Dritten Reiches und Beginn der Nürnberger Prozesse allerdings auch für nazionalsozialistische Deutsche. Bolivien gehört zur 1969 gegründeten Andengemeinschaft, die seit 1995 eine Freihandelszone zwischen den Mitgliedsstaaten aufgebaut hat. Mit ethnischen und kulturellen Kämpfen konfrontiert, gab es in Bolivien Revolutionen und militärische Coups. Eine Militär-Junta wurde in den frühen 1980ern gestürzt, um eine Demokratie zu installieren.

Im Oktober 2003 kam es zu breiten Unruhen mit dem Charakter eines Volksaufstands, als Gewerkschaften gegen den Ausverkauf des wichtigen Bodenschatzes Erdgas an US-amerikanische Konzerne protestierten und Streiks organisierten. Dies stellte zugleich den Höhepunkt der teilweise gewaltsamen Proteste gegen die Reformen und Einsparungen im Staatshaushalt (im Rahmen der vom IWF geforderten Maßnahmen zur Verringerung der Auslandsverschuldung) dar, die im Februar 2003 mit einem Polizeistreik begonnen hatten. Die Regierung setzte Militär gegen die „Rebellen“ ein; rund 60 Menschen kamen dabei ums Leben. Dies führte jedoch zur Solidarisierung weiterer Volksschichten mit den Demonstranten. Im Ergebnis musste Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada ins Exil in die USA gehen; ein Jahr später erhob das bolivianische Parlament Anklage gegen ihn. Durch den Rücktritt Lozadas ging die Präsidentschaft auf den Vizepräsidenten Carlos Mesa über. Im Januar 2005 versuchte ein Bündnis politischer Gruppen, die Autonomie der rohstoffreichen Region Santa Cruz zu erlangen. Vorausgegangen waren Massenproteste wegen hoher Benzinpreise, bei denen die Verstaatlichung der Gas-Industrie gefordert wurde. Mehrere Institutionen, wie zum Beispiel die Präfektur, waren kurzzeitig von den Demonstranten besetzt. Im Juni 2005 führten soziale Unruhen zum Rücktritt von Präsident Carlos Mesa. Wochenlange Streiks und Straßenblockaden zwangen ihn zu diesem Schritt, angesichts der Tatsache, dass die Versorgungslage in der Hauptstadt prekär wurde. Die Unruhen setzten sich fort, um zu verhindern, dass der Präsident des Senates, der konservative Hornando Vaca Díez aus Santa Cruz, die Präsidentschaft verfassungsgemäß übernimmt. Die Blockade von La Paz zwang den Senat, in Sucre zusammenzutreten, um den Rücktritt Carlos Mesas formell anzunehmen und seinen Nachfolger zu vereidigen. Die Proteste zwangen Vaca Díez zum Verzicht auf seine Nachfolge, so dass das Präsidentenamt verfassungsgemäß auf den Präsidenten des Obersten Gerichtshofes Eduardo Rodríguez als Übergangspräsident überging mit der Maßgabe, Neuwahlen herbeizuführen. Diese sollten am 4. Dezember 2005 stattfinden. Innenpolitische Machtkämpfe verzögern den Wahltermin. Hintergrund war ein Urteil des Verfassungsgerichts vom 22. September 2005, dass die Sitzverteilung im Parlament nicht mehr den aktuellen Bevölkerungszahlen der Departamentos entspreche und vor der Wahl eine Neuregelung (zugunsten der Departamentos Santa Cruz und Cochabamba) gefunden werden müsse. Nachdem sich das Parlament nicht auf eine Neuverteilung der Sitze einigen konnte, ordnete Präsident Rodríguez am 1. November 2005 per Dekret eine Neuverteilung der Sitze an La Paz −2, Oruro −1 und Potosí −1 zugunsten von Santa Cruz +3 und Cochabamba +1) und bestimmte den Wahltermin auf den 18. Dezember 2005.

Bei der termingerecht stattfindenden Wahl waren die beiden aussichtsreichsten Kandidaten der Anführer der Kokabauern Evo Morales, der die sozialistische Bewegung Movimiento al Socialismo vertritt und für sich beansprucht, die indigene Bevölkerungsmehrheit zu repräsentieren, und der konservative Weiße Jorge Quiroga, der schon einmal Präsident gewesen war. Am 18. Dezember 2005 wurde Morales mit 54 % der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Es war das erste Mal seit Wiederkehr der Demokratie 1982, dass ein Präsidentschaftskandidat die absolute Mehrheit erreichte und das erste Mal, dass ein Kandidat mit sichtbar indigener Abstammung zum Präsidenten gewählt wurde. Evo Morales wurde am 21. Januar 2006 vereidigt. Am 1. Mai 2006 verstaatlichte Morales die Erdgasindustrie des Landes. Morales erfüllte mit diesem international heftig umstrittenen Schritt seine Wahlversprechen gegenüber der indigenen Bevölkerung. An der Spitze der Zentralregierung mit Sitz in La Paz steht der für fünf Jahre gewählte Präsident, seit 22. Januar 2006 ist dies Evo Morales. Aufgrund der sehr häufigen Umstürze konnten sich jedoch nur wenige über die volle Legislaturperiode halten. Die Präsidentschaftswahlen finden immer zusammen mit den Parlamentswahlen statt. Wenn bei der Wahl kein Präsidentschaftskandidat die erforderliche absolute Mehrheit erreicht (Regelfall), wird der Präsident mit einfacher Mehrheit vom neu gewählten Parlament bestimmt. Wenn der Präsident sein Amt niederlegt, rückt der zusammen mit ihm gewählte Vizepräsident nach. Bei dessen Verhinderung geht das Amt auf den Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses über. Falls dieser verhindert ist, geht das Präsidentenamt kommissarisch auf den Präsidenten des Verfassungsgerichts über, der das Parlament auflösen und Neuwahlen ansetzen muss. Das bolivianische Parlament, das seit der Verfassung von 2009 Plurinationale Legislative Versammlung (Asamblea Legislativa Plurinacional) genannt wird, besteht aus der Abgeordnetenkammer (Cámara de Diputados) mit 130 Abgeordneten als Unterhaus und dem Senat (Senado) mit 36 Senatoren (vier aus jedem Departamento) als Oberhaus. Die Mitglieder beider Kammern werden für je fünf Jahre gewählt. Die Legislaturperiode ist an die des Präsidenten gekoppelt und kann kürzer sein, wenn eine vorzeitige Neuwahl des Präsidenten erfolgt.

Das Oberste Wahlleitung (Tribunal Supremo Electoral) hat Verfassungsrang als unabhängige Gewalt. Es besteht Wahlpflicht, wahlberechtigt (und -verpflichtet) sind alle bolivianischen Staatsbürger, die sich am Wahltag im Land aufhalten und das Wahllokal an ihrem Wohnort erreichen können. Eine Stimmabgabe für Bolivianer mit Wohnsitz im Ausland wird für die Präsidentschaftswahl 2014 erstmals ermöglicht. Die Teilnahme an den Wahlen wird nicht erzwungen, das unentschuldigte Fernbleiben kann jedoch indirekte Konsequenzen haben, da die öffentliche Hand bestimmte Leistungen (beispielsweise Rentenauszahlung) an die Vorlage einer Bescheinigung knüpft, welche die Teilnahme an der Wahl (oder ein entschuldigtes Fernbleiben) bestätigt. Der Oberste Gerichtshof hat seinen Sitz in Sucre, der formellen Hauptstadt des Landes. Die Verfassung gewährt den Bürgern Religionsfreiheit. Die offizielle Hauptstadt Boliviens ist Sucre, der Sitz der Regierung befindet sich jedoch in La Paz, dessen Stadtgebiet auf Höhen zwischen 3.200 m und 4.100 m liegt. Damit gilt La Paz als der höchstgelegene Regierungssitz der Erde. Weitere auf 4.000 m und höher gelegene Großstädte sind El Alto, bis 1985 ein Stadtteil von La Paz, sowie Potosí.


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