Folgen Sie uns auf Google+ und Facebook

/// Telefonbuch Neukaledonien




Telefonbuch Neukaledonien

/// Telefonbuch Neukaledonien


Hier finden Sie eine Übersicht der Telefonbücher und Telefonauskünfte in Neukaledonien.



/// Neukaledonien Information - Internationale Telefonvorwahl Neukaledonien: +687


Neukaledonien ist eine zu Frankreich gehörende Inselgruppe im südlichen Pazifik. Anhänger der Unabhängigkeit Neukaledoniens nennen die Inselgruppe auch „Kanaky“. Geografisch gehören die Inseln zu Melanesien. Neukaledonien hat den Sonderstatus einer Collectivité sui generis nach den Artikeln 76 und 77 der französischen Verfassung. Nach dieser muss in den Jahren zwischen 2014 und 2019 ein Plebiszit abgehalten werden, in dem die Einwohner entscheiden, ob die Inselgruppe weiterhin unter der Territorialhoheit des französischen Staates verbleiben soll oder die Unabhängigkeit erwirbt. Auf den Inseln leben laut der neuesten Volkszählung (2009) 245.580 Einwohner. Seit 2008 gehört das Neukaledonische Barriereriff zum Weltnaturerbe der UNESCO. Die Inselgruppe liegt vor der australischen Nordostküste an der Nordspitze von Zealandia. Die Fläche der Inseln beträgt 18.576 km², davon sind 18.091 km² Landfläche und 485 km² Wasserfläche. Die Hauptinsel Grande Terre ist mit 16.372 km² die mit Abstand größte Insel der Gruppe. Zu Neukaledonien gehören des Weiteren noch die Belep-Inseln, die Chesterfield-Inseln, die Île des Pins und die Loyalitätsinseln. Die Küstenlinie hat eine Gesamtlänge von 2.254 km.

Der höchste Punkt der Inseln ist der Mont Panié auf Grande Terre mit 1.628 m. Um die Hauptinsel herum liegt das Neukaledonische Barriereriff, das nach dem Great Barrier Reef zweitgrößte Korallenriff der Welt. Längster Fluss ist der 150 km lange Diahot. Neukaledonien liegt zwischen dem 19. und 23. südlichen Breitengrad und damit in der tropischen Klimazone. Die mittleren Temperaturen auf den Inseln liegen das ganze Jahr zwischen 20 und 30 °C. Der längs über die Hauptinsel verlaufende Gebirgszug teilt Neukaledonien in einen humiden Osten (inklusive der östlich der Hauptinsel gelegenen Inseln) und einen im Regenschatten liegenden eher ariden Westen. Die relativ kühle, trockene Zeit dauert von Mitte Mai bis Mitte September, die Regenzeit von Mitte November bis April. Die Ostseite der Insel erhält ca. 2500 bis 4000 mm Regen/Jahr, die Westseite (Lee) generell weniger als 1500 mm, so z. B. Ouaco etwa 800 mm. In sehr trockenen Jahren gibt es mancherorts lediglich 250 bis 300 mm Niederschlag.

Telefonauskunft Neukaledonien Übersicht
Größte Stadt ist die Hauptstadt Nouméa mit knapp 91.000 Einwohnern. Im direkten Einzugsgebiet des Grand Nouméa (Païta, Dumbéa und Mont-Dore) leben nach letzten Angaben (Volkszählung 2009) 163.723 Einwohner. Der Wirbelsturm Erica richtete im März 2003 große Schäden auf der ganzen Insel an. Das Dengue-Fieber ist je nach Jahreszeit auf Neukaledonien mehr oder weniger verbreitet. Im Januar 2003 zum Beispiel sollen zwischen 4500 (offizielle Zahl) und 9000 Menschen erkrankt sein. Die Urbevölkerung der Melanesier oder Kanak bildet mit einem Anteil von schätzungsweise 44,1 % der Bevölkerung inzwischen eine Minderheit. Eine große Bevölkerungsgruppe stellen die Nachfahren der ersten „Siedler“ aus Frankreich, die Caldoches, zusammen mit den Métropolitains, den französischen Neueinwanderern. Insgesamt machen Weiße, also Europäischstämmige, mittlerweile 34,1 % der Bevölkerung aus. Es gibt viele Einwohner, die ihre Wurzeln in mehreren ethnischen Gruppen haben. Außerdem gibt es viele Menschen unterschiedlicher Herkunft, die aber oftmals schon seit Generationen in Neukaledonien leben und größtenteils französische Staatsbürger sind: Etwa 9 % der Einwohner sind Walliser und Futuner, 2,6 % sind Tahitianer, 2,5 % sind Indonesier, 1,4 % sind Vietnamesen und 1,1 % sind Ni-Vanuatu. Das extrem hohe Bevölkerungswachstum beträgt 3,4 %.

Viele Kanak pflegen in ihren Stämmen weiterhin ihre eigenen Sprachen und Gebräuche. Auch heute werden noch etwa 28 dieser Kanak-Sprachen in den verschiedenen Stammesgebieten gesprochen. Allerdings spielen sie im Erziehungswesen des Landes nur eine sehr untergeordnete Rolle. Auf dem Gebiet der Erforschung der Sprachen in Neukaledonien hat sich besonders der französische Ethnologe Maurice Leenhardt (1878–1954) hervorgetan (siehe auch Hauptwerk von Maurice Leenhardt Do Kamo). Amtssprache ist allein Französisch und wird von annähernd allen Bewohnern des Landes gesprochen. Diese sprechen unter sich manchmal noch ihre ursprünglichen Sprachen, so zum Beispiel Tahitianisch, Wallisianisch, Futunisch, Vietnamesisch, Indonesisch und Englisch. Gemäß der Volkszählung von 2004 können 97 % der über 14-jährigen Einwohner französisch sprechen, lesen und schreiben, während lediglich 0,97 % keine Französischkenntnisse haben. Dagegen können nur noch 37,1 % der über 14-Jährigen eine der 28 einheimischen austronesischen Sprachen zumindest sprechen (aber nicht unbedingt lesen und schreiben), während 58,7 % keine Kenntnisse der indigenen Sprachen haben.

Die einheimischen Religionen der einzelnen melanesischen Volksgruppen sind weitgehend verloren gegangen. Ein Großteil der Bevölkerung ist inzwischen christlich. Etwa 60 % der Einwohner sind römisch-katholische Christen und 30 % Anhänger protestantischer Kirchen. Andere Glaubensrichtungen und Konfessionen machen 10 % der Gesamtbevölkerung aus. Die Besiedlung Neukaledoniens fand vermutlich um 1500 v. Chr. durch Menschen der Lapita-Kultur statt. Diese Kultur wurde nach der Fundstelle Lapita 13 auf der Foué-Halbinsel in Neukaledonien benannt. Später erreichten auch Polynesier die Inselgruppe. Die Nachkommen dieser Stämme bilden heute das indigene Volk der Kanak. In der Zeit vom 11. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert erreichten immer wieder Polynesier die Inseln Neukaledoniens, da sie auf der Suche nach neuem Land waren. Von den Europäern wurden die Inseln erst im Laufe des 17. Jahrhunderts entdeckt. James Cook verlieh ihnen am 4. September 1774 ihren heutigen Namen. Ihm folgte 1792 ein Franzose namens Joseph Bruny d’Entrecasteaux. Die ersten Europäer, die sich auf den Inseln niederließen, waren Walfänger und Holzhändler (Sandelholz). Es folgten im 19. Jahrhundert Missionare. Die Siedler brachten Seuchen auf die Inseln, ein großer Teil der einheimischen Bevölkerung starb an den eingeschleppten Krankheiten.

Die Inseln wurden sowohl von Großbritannien als auch durch Frankreich während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts besiedelt. Im Namen von Napoleon III. nahm Auguste Febvrier-Despointes die Inselgruppe am 24. September 1853 (heute Feiertag) in französischen Besitz. Ähnlich wie die Briten in Australien nutzten die Franzosen die Inseln als Strafkolonie von 1864 bis etwa 1922. 1864 erreichten die ersten 250 französischen Sträflinge Neukaledonien. Damals war nur das südliche Drittel der Hauptinsel sowie einige Inseln im Süden unter französischer Kontrolle, ein militärischer Außenposten bestand in Napoléonville (Canala) und sonst gab es nur vereinzelte Plantagen (bsw. für Zuckerrohr) und Missionsstationen der Maristen neben den Dörfern der Kanaken. Auf die Inseln kamen nach der Niederschlagung der Pariser Kommune 1871 von 1872 bis zur Amnestie im Juli 1880 etwa 8000 weitere Franzosen. Unter den Kommunarden waren beispielsweise Louise Michel und Nathalie Lemel. Im März 1874 gelang Henri Rochefort, François Jourde, Paschal Grousset und einigen weiteren Gefangenen die Flucht nach Australien. 1871 kam es in der französisch besetzten Kabylei zu einem Aufstand, der dazu führte, dass etwa 200 Deportierte aus Ostalgerien nach Neukaledonien verbannt wurden. Sie wurden 1895 amnestiert und konnten einige Jahre später zurückkehren. 1863 fand der Geologe Jules Garnier das später nach ihm benannten Nickelerz Garnierit. Ab 1873 setzte der vereinzelte Abbau von Lagerstätten ein, der ab 1880 mit der Gründung des Unternehmens Société Le Nickel im großen Maßstab betrieben wurde. Die Arbeitskräfte waren Strafgefangene, Freigelassene, angeworbene Arbeitskräfte aus Asien und Ozeanien, aber auch Verschleppte (so genanntes Blackbirding). Die Aufarbeitung der abgebauten Minerale erfolgte in der einzigen dafür vorgesehenen Anlage in Nouméa. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts kamen allerdings vermehrt freie Siedler und asiatische Arbeiter auf die Insel. Die einheimische Bevölkerung wurde durch das Apartheid-ähnliche System des Code de l’indigénat massiv unterdrückt.

Während des Ersten Weltkrieges wurde das Bataillon mixte du Pacifique (B.M.P.) aufgestellt, während des Zweiten Weltkriegs das Bataillon d’infanterie de marine du Pacifique (BIMP), welches aus Neukaledoniern und Polynesiern bestand. Aktuell gibt es das Régiment d'Infanterie de Marine du Pacifique-Nouvelle-Calédonie (RIMaP-NC). Im Zweiten Weltkrieg war Neukaledoniens Hauptstadt Nouméa Hauptquartier für die amerikanischen Streitkräfte im Pazifik. Nach dem Krieg wurden die Räume des Hauptquartiers des Sekretariats der Pazifischen Gemeinschaft (SPC), einer internationalen Organisation verschiedener Pazifikstaaten, übernommen. Mittlerweile sind die Gebäude abgerissen, die SPC in unweit davon neu errichteten Räumen untergebracht und der frei gewordene Platz zu einer Hotel- und Geschäftsanlage geworden. Es kam regelmäßig zu Revolten der Kanak, die jedoch immer niedergeschlagen wurden und jeweils zur Enteignung und Deportation führten, so dass die Kanak von den Küsten ins Landesinnere abgedrängt wurden. Die größte Revolte war der Aufstand von 1878. Einer der letzten erfolgte, als die Kanak als Soldaten während des Ersten Weltkrieges eingezogen wurden. Am 27. Oktober 1946 wurde Neukaledonien zum Übersee-Territorium erklärt. 1953 erhielten alle Bewohner die französischen Bürgerrechte und 1957 wurde eine Art lokales Parlament (Assemblée territoriale) eingerichtet, doch bereits 1958 beschnitt Charles de Gaulle die Rechte der Landesversammlung wieder. In den 1980er Jahren begann, durch die Kanak verstärkt, eine Unabhängigkeitsbewegung auf Neukaledonien. Diese Bestrebungen führten teilweise zu Unruhen. 1984 entstand die Kanakische sozialistische Front der nationalen Befreiung (FLNKS) mit Jean-Marie Tjibaou an der Spitze. Die neue Partei organisierte einen Boykott der anstehenden Wahlen, und nach der Wahl bildete sie eine provisorische Regierung von Kanaky mit Tjibaou als Präsident. Es kam zu verschiedenen politischen Morden an mehreren Kanaken und schließlich wurde der Notstand erklärt, französische Fallschirmjäger eingesetzt und ein neuer Reformplan erdacht, der allerdings zu nichts führte. Im Dezember 1986 entschied die UN, Neukaledonien erneut auf die Liste der zu dekolonisierenden Länder zu setzen. Ein neues Referendum am 13. September 1987 wurde von den meisten Kanaken boykottiert. Der gewalttätige Höhepunkt war die Geiselnahme von 27 Polizisten und einem Richter durch Separatisten in einer Höhle auf der Insel Ouvéa vom 22. April bis in den Mai 1988, die von französischen Spezialeinheiten beendet wurde. Sie war eine Reaktion auf ein an diesem Tag in Kraft getretenes Gesetz, mit dem der politische Einfluss der kanakischen Befürworter einer Unabhängigkeit Neukaledoniens beschnitten werden sollte. Die Unabhängigkeitsbestrebungen führten jedoch zu einer größeren Autonomie durch das Matignon-Abkommen 1988 und dem Abkommen von Nouméa vom 5. Mai 1998. Die Inselgruppe wurde in drei Provinzen und 33 Gemeinden unterteilt. Die Provinzen werden von je einem Präsidenten und einer Versammlung geleitet, die zusammen einen Kongress (Congrès de la Nouvelle-Calédonie) bilden. Dieser setzt sich zusammen aus 15 Vertretern der Nordprovinz, 32 Vertretern der Südprovinz und sieben Vertretern der Provinz der Loyalitätsinseln. Der Kongress wählt aus seinen Reihen 11 Personen (auch weniger wären möglich), die die Regierung bilden und ihrerseits unter sich einen Regierungschef wählen. Ein Referendum, das zwischen den Jahren 2014 und 2018 stattfinden muss, soll über die Unabhängigkeit der Inseln oder den Verbleib bei Frankreich entscheiden. Wenn dieses erste Referendum keine Unabhängigkeit ergeben sollte, müssen bis zu zwei weitere Referenden organisiert werden. Am 4. Mai 1989 wurden Jean-Marie Tjibaou und Yeiwene Yeiwene von Radikalen der FLNKS auf Ouvéa ermordet. Sie erhielten ein Staatsbegräbnis und 1998 wurde das Tjibaou-Kulturzentrum aufwendig vom französischen Staat erbaut.


Copyright International Web Concepts Inc.