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/// Telefonbuch St. Pierre und Miquelon




Telefonbuch St. Pierre und Miquelon

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Hier finden Sie eine Übersicht der Telefonbücher und Telefonauskünfte in St. Pierre und Miquelon.



/// St. Pierre und Miquelon Information - Internationale Telefonvorwahl St. Pierre und Miquelon: +508


Saint-Pierre und Miquelon ist ein französisches Überseegebiet (Collectivité d’outre-mer, COM). Die kleine Inselgruppe östlich der kanadischen Küste, etwa 25 Kilometer südlich von Neufundland stellt das letzte Überbleibsel der französischen Kolonie Neufrankreich dar. Saint-Pierre und Miquelon hat 6314 Einwohner (Stand 1. Januar 2012). Haupterwerbszweige der Französisch sprechenden Bevölkerung sind Fischerei und Tourismus. Die Hauptstadt heißt Saint-Pierre. Die Inselgruppe besteht aus den Inseln Saint-Pierre (26 km²), Miquelon-Langlade (205 km²) sowie weiteren kleineren Inseln und hat eine Gesamtfläche von 242 km². Früher waren die Inseln Miquelon und Langlade getrennt, heute sind sie über einen schmalen Isthmus verbunden.

Das Klima ist rau und windig. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei rund 5 °C, die Luftfeuchtigkeit bei über 80 %. Demzufolge herrscht starker Nebel vor, insbesondere im Frühjahr und im Frühsommer. Im Verhältnis zum benachbarten Kanada sind die Winter mild, doch gibt es immerhin 120 Frosttage im Jahr. Die sommerlichen Durchschnittstemperaturen liegen meist zwischen 10 und 20 °C. 1497 erkundete der italienische Seefahrer Giovanni Caboto, der in Nordamerika John Cabot genannt wird, das Seegebiet um Neufundland und nahm die Inseln in Besitz. Um diese Zeit kamen normannische, bretonische und portugiesische Fischer in das Seegebiet, um die reichen Fischgründe auszubeuten. Basken lassen sich erst ab 1579 nachweisen, sie erschienen dort bis ins 19. Jahrhundert.

Telefonauskunft St. Pierre und Miquelon Übersicht
Vom 11. bis 16. Juni 1536 hielt sich Jacques Cartier bei „sainct Pierre“ auf und berichtet von bretonischen und baskischen Fischern, Alonso de Santa Cruz berichtet 1541 von Iren und Bretonen, ansonsten seien die Inseln unbewohnt. Jean Alfonse nannte Miquelon-Langlade drei Jahre später die „terre des Dunes“. Der Venezianer Gian Battista Ramusio berichtet 1556, dass die „Wilden“ im Sommer in der Region leben, um zu fischen. Er konnte allerdings nicht sagen, wohin sie im Herbst zogen. Sie trockneten den Fisch, gewannen aus dem Fett Öl und reisten in hölzernen Kanus. Nach seinen Angaben waren die Inseln 1521 von Männern aus der Normandie und der Bretagne entdeckt worden. Auch berichtet er von einem „maître Thomas Aubert“ aus Dieppe, der sich dort 1508 aufgehalten haben soll. Die Inseln wechselten mehrmals ihre Bezeichnung. Der Portugiese João Álvares Fagundes gab ihnen 1521 den Namen Ilhas das Onze Mil Virgens (Inseln der Elftausend Jungfrauen) nach der Legende der Hl. Ursula. In Frankreich wurden sie nach dem Apostel Petrus Les Îles de Saint-Pierre genannt.

1670 wird erstmals eine kleine Siedlung französischer Fischer auf Saint-Pierre erwähnt, die vermutlich schon seit dem frühen 17. Jahrhundert bestand. Händler aus Saint-Malo waren gleichfalls anwesend. Antoine Parat berichtet 1690 von 12 bis 15 Schiffen, die dort auf Fang gingen, sowie einem kleinen Ort von vielleicht 15 Einwohnern. Jacques Simon Belleorme war ab 1694 der erste Kommandant der Insel. 1705 beschäftigte er allein 80 Männer für den Fang von Kabeljau. Seine Schwester Françoise Simon war die Verbindungsfrau für seinen weiträumigen Handel in Saint Malo. Als Kommandant folgte ihm 1702 Sébastien Le Gonard de Sourdeval. Im Friedensvertrag von Paris (1814) wurden die Inseln wieder Frankreich zugesprochen und 1816 übergeben. Eine Gruppe von 645 ehemaligen Bewohnern kehrte an Bord der Fregatten La Salamandre und La Caravanne am 22. Juni 1816 abermals auf die Inseln zurück. Als militärischer Schutz der Inselbevölkerung wurden zwei französische Infanterie-Kompanien auf den Inseln stationiert. Kommandant war in den ersten beiden Jahren Jean-Philippe Bourrilhon. Ihm folgte bis 1819 Augustin-Valentin Borius, dann bis 1825 Philippe-Athanase-Hélène Fayolle, Augustin-Valentin Borius (bis 1828), Joseph-Louis-Michel Bruë (bis 1832). Ab 1887 wurden Gouverneure ernannt, ab 1906 Administrateurs.

Am 14. November 1846 berichtete der New York Courier and Enquirer, dass im größten Fischfanggebiet des Ostens, um die französischen Inseln, rund 400 französische Fangschiffe mit 12.000 Mann an Bord tätig waren, diese wurden vom französischen Fischereihafen St. Malo entsand. Die Inselbevölkerung, die mehrfach hatte fliehen müssen, war auf rund 2000 Einwohner angewachsen. Auch Amerikaner wollten am Fanggeschäft teilhaben. Ihr Vertreter war von 1850 bis 1864 George Hughes. Ihm folgte im Auftrag Abraham Lincolns William Mc Laughlin. St. Pierre galt als Schmugglerinsel. Die Fangschiffe hatten auf der Anreise aus Frankreich Schmuggelware (Spirituosen und Tabakwaren) an Bord, die zunächst in Verstecken auf den Inseln verblieb. Über die dünn besiedelte Küste von Labrador wurde die Schmuggelware dann nach und nach von Franko-Kanadiern in die Provinz Québec und in die Nordstaaten der USA verbracht. Auf Druck der Regierung von Niederkanada besuchte James Haywarth, Leiter der Zollverwaltung von Québec, die Inseln im Jahr 1864. Auch Charles Freeman, amerikanischer Konsul 1905, versuchte, den Schmuggel in die USA einzudämmen, der vor allem auf amerikanischen Schiffen stattfand. 1903 bestanden 33 Cafés im Ort, wie das New England Magazine im Mai berichtete. Am 1. November 1902 brannte St. Pierre weitgehend ab. So wurden die katholische Kirche, Gerichts- und Regierungsgebäude, Schulen und viele Wohnhäuser zerstört. Dabei war die Stadt bereits im Mai von einem Erdbeben betroffen gewesen. Auch hatte es bereits 1865, 1867 und 1879 schwere Brände gegeben.

1976 warf man Frankreich vor, die Unabhängigkeit Québecs zu unterstützen und auf den Inseln eine starke Militärpräsenz zu errichten, insbesondere der Luftwaffe, dazu Propagandasender. Seit 1985 ist das Gebiet collectivité territoriale (C.T.). Gemäß der Änderung der französischen Verfassung vom 28. März 2003 werden die Inseln als collectivité d’outre-mer (COM) bezeichnet. Ein weiterer Streitpunkt mit Kanada war die Frage der Hoheit über die küstennahen Gewässer und der darunter befindlichen Bodenschätze. Kanada dehnte diese Zone bereits 1977 einseitig auf 200 Seemeilen aus, wobei weniger Fischereirechte, als Hoffnungen auf große Ölfunde beitrugen, die südlich der Inselgruppe liegen. 1984 entschied der Internationale Gerichtshof in einer ähnlichen Frage, nämlich der Küste des US-Bundesstaats Maine, zugunsten Kanadas. Noch komplizierter wurde die Lage dadurch, dass Frankreich ebenfalls eine Hoheitszone um Saint-Pierre et Miquelon beanspruchte, während Kanada dort bereits Fangverbote anordnete. Kanada wollte verhindern, dass die gewaltig angewachsene spanische Fangflotte – 1969 waren allein 619 der 1104 Schiffe spanisch – die Gewässer leerfischte. Zwar versuchte ab 1994 eine französisch-kanadische Kommission eine Regelung zu finden, doch 1998 waren die Spannungen so scharf, dass sie nicht tagen konnte. 1997 einigte man sich darauf, dass den Franzosen 15,6 % der Fänge zustehen sollten. 70 % sollten allerdings auf kanadischen Schiffen durch kanadische Mannschaften befördert werden. 30 % sollten den Inseln zustehen. Trotz Ausweichens auf andere Fischarten brachen die Bestände jedoch weiter ein oder wanderten ab. Auf dem kanadischen Festland, etwa der Burin-Halbinsel ging parallel dazu die Bevölkerung stark zurück, da dem rückläufigen Fischfang kein wirtschaftliches Konzept entgegengestellt worden war, das für Beschäftigung in anderen Bereichen hätte sorgen können. Allein 16 % der Bevölkerung wanderten zwischen 1991 und 2001 ab, ihre Zahl sank von 2940 auf 2470. Die Währung ist der Euro. Die Wirtschaft ist von Fischfang und Tourismus dominiert. Seit dem Kabeljaufang-Moratorium vor der Küste Neufundlands von 1992 ist der Wirtschaft der Inselgruppe die frühere Hauptgrundlage entzogen. Fisch- und Muschelzucht konnten den Ausfall des Kabeljaus nicht kompensieren. Seit Beginn der Wirtschaftskrise 1992 ist das Überseegebiet verstärkt von Subventionen des Mutterlandes abhängig.

Rund 700 ha werden landwirtschaftlich genutzt. Häufig in Gewächshäusern wird Gemüse angebaut, da das raue Klima und der arme Boden extensive agrarische Nutzungen kaum zulassen. Der Tierbestand ist gering, allenfalls Hühner und Eier spielen eine Rolle. Die Inselgruppe produzierte 1994 804.540 Eier und 2.725 Hühner. Seit 2009 ist Saint-Pierre und Miquelon, nach Beschluss des EPC, Teil des SEPA (Single Euro-Payment Area). Bei weitem größter Arbeitgeber ist der öffentliche Dienst. Der Tourismus ist auf den Inseln zurückgegangen.

Schwere Belastungen der Umwelt treten durch die Tatsache auf, dass Müll nicht sachgemäß entsorgt wird. Daher entstanden unkontrollierte Müllhalden und der Müll wird einfach verbrannt. Bis 1992, als die Kabeljaufischerei durch ein französisch-kanadisches Moratorium untersagt wurde, weil es die Fische kaum noch gab, beruhte die Wirtschaft der Inseln auf dem Fischfang. Die Schleppnetzfischerei, auch von kanadischen und spanischen Trawlern ließen die scheinbar unerschöpflichen Bestände einbrechen. Sie haben sich bis heute nicht erholt, und die Inseln sind auf Subventionen und öffentliche Arbeiten angewiesen. Die Bestände der nordischen Eismeerkrabben sind inzwischen gleichfalls um die Hälfte eingebrochen, so dass die Zahl der Arbeitsplätze sehr gering geworden ist. Aquakulturen sollen hier Abhilfe schaffen, doch zeigen Erfahrungen in anderen Gebieten, dass damit die Wildbestände noch stärker bedroht werden. Auch werden Jakobsmuscheln gezüchtet, deren Abfälle den Fischen in den Aquakulturen verfüttert werden. Auch hier waren die Wildbestände um fast 90 % eingebrochen. Mit öffentlichen Mitteln wird inzwischen die Wiederauswilderung gefördert. Schutzmaßnahmen richten sich auf den borealen Nadelwald. Der Weißwedelhirsch, der 1952 von Jägern eingeführt wurde, und dessen Bestände nicht kontrolliert werden, trug dazu bei, dass seit 1952 fast ein Drittel des Waldes verschwand. Über 500 Jäger verhindern die Lösung des Problems, zumal es praktisch keinerlei Beschränkungen gibt. Paris bemüht sich, auch wenn es auf diesem Teil des französischen Territoriums keinerlei Naturschutzgesetzgebung gibt, wichtige Habitate zu kennzeichnen. Das gilt vor allem für die Brutgebiete seltener Vogelarten, z. B. den Gelbfußregenpfeifer, der vom Aussterben bedroht ist. Häufig anzutreffen sind hingegen Seeschwalben und andere Schwalben. Die Insel Grand Colombier ist eines der bedeutendsten Refugien für Seevögel wie Tordalke, Papageitaucher (etwa 10.000 Brutpaare) und zahlreiche Watvögel. Eine Robbenauffangstation existiert nicht, so dass, wenn von Fahrzeugen auf dem Strand aufgescheuchte Muttertiere ihren Nachwuchs verlassen, die Jungtiere keine Überlebenschance haben.


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