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/// Telefonbuch Mauretanien




Telefonbuch Mauretanien

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Hier finden Sie eine Übersicht der Telefonbücher und Telefonauskünfte in Mauretanien.



/// Mauretanien Information - Internationale Telefonvorwahl Mauretanien: +222


Mauretanien ist ein Staat im nordwestlichen Afrika am Atlantik. Die Präsidialrepublik grenzt an die Staaten Algerien im Nordosten, Mali im Osten und Südosten, Senegal im Südwesten sowie im Bereich der Halbinsel von Nouadhibou an das von Marokko besetzte Territorium der Westsahara und im Nordwesten an den Landesstreifen, der von der Frente Polisario zur Demokratischen Arabischen Republik Sahara ausgerufen wurde. Das Land ist fast dreimal so groß wie Deutschland und besteht mit Ausnahme einer Dornbuschsavannenzone von der Hauptstadt Nouakchott entlang der Südgrenze aus Wüste. Nach dem Militärputsch am 8. August 2008 regierte eine Militärdiktatur. Am 18. Juli 2009 fanden wieder Präsidentschaftswahlen statt.

Der früher hohe Anteil an Nomaden ist stark zurückgegangen. 1957 lebten noch 90 Prozent der Bevölkerung als Nomaden in Zelten, größere Städte gab es nicht. Dagegen wohnten 2005 bereits 40 Prozent der Bevölkerung in den Städten. Vier Fünftel der Einwohner leben auf 15 Prozent der Landesfläche, vorwiegend im Süden. Das Bevölkerungswachstum betrug 2005 2,9 Prozent. 43 Prozent der Bevölkerung waren 2005 jünger als 15 Jahre. Die Lebenserwartung betrug 2005 54 Jahre.

Telefonauskunft Mauretanien Übersicht
In Mauretanien treffen arabische, berberische und schwarzafrikanische Völkergruppen zusammen, die sich stark miteinander vermischt haben, so dass Prozentangaben zu einzelnen Ethnien kaum möglich sind. Etwa 70 Prozent der Bevölkerung sprechen Hassania. Sie gehören zu den arabisch-berberischen Mauren. Etwa die Hälfte dieser Hassania-Sprecher wird als Bidhan oder Weiße Mauren bezeichnet und gehört zu den beiden oberen Schichten der traditionell stark hierarchisch gegliederten mauretanischen Gesellschaft, den Hassani (Kriegern) und Marabout (Islamgelehrten). Die andere Hälfte heißt Haratin. Diese durchschnittlich etwas dunkelhäutigeren Menschen haben Vorfahren, die ehemals Sklaven waren. Die übrigen 30 Prozent der Gesamtbevölkerung teilen sich mehrere schwarzafrikanische Völker (zusammen Soudans), die überwiegend entlang des Senegalflusses im Süden leben. Eine ähnliche Einteilung schätzt für 2010 grob 30 Prozent (weiße) Mauren, 40 Prozent dunkelhäutige Mauren und 30 Prozent Schwarze. Zu den schwarzafrikanischen Völkern gehören die überwiegend Ackerbau treibenden Tukulor und die Fulbe, traditionell Rinderhirten. Beide werden wegen ihrer gemeinsamen Sprache Pulaar als Halpulaaren zusammengefasst. Kleinere Volksgruppen sind die Sarakolé, Wolof und Bambara. Etwa 5000 Europäer (meist Franzosen) leben im Land. Der Kompromiss zwischen den verschiedenen Kulturen Mauretaniens ist wichtig für den Zusammenhalt der Nation. Traditionell wird das Land – auch geographisch – gemäß diesen Volksgruppen in das sogenannte Ard al-Bīdān, was „Land der Weißen“ bedeutet, und Ard as-Sūdān, „Land der Schwarzen“, unterteilt. Diese oft benutzten Begriffe werden jedoch nicht pejorativ gedacht. Die Einteilung ist mehr wirtschaftlich-traditionellen als ethnischen Ursprungs. In der Tat gehören viele Schwarzafrikaner der nomadischen Welt an, die Benennung „Mauren“ beziehungsweise „Bīdān“ gilt all jenen nomadischen Gruppen, die kulturell arabisiert wurden – ungeachtet ihres ethnischen Ursprungs, also inklusive der „Mauren“ mit schwarzafrikanischem Hintergrund. Die Kategorie „Schwarzafrikaner“ (négro africains) fasst sämtliche nicht-arabischsprachigen Mauretanier zusammen. Eine von schwarzen Nationalisten propagierte, noch weiter ausgedehnte Zuordnung schließt als „Schwarzmauretanier“ (négro-mauritaniens) auch die arabisch sprechenden Haratins mit ein, mit der Absicht, eine größere Front gegen die „weißen“ Mauretanier bilden zu können. Heute gilt der Islam als Bindung zwischen den verschiedenen Ethnien und ist die einzige vom Volk anerkannte Legitimierung eines jeden Gesetzes. Alleinige Amtssprache ist heute das Arabische, das während der Kolonialzeit offiziell gesprochene Französisch hat sich als Arbeits-, Handels- und Bildungssprache erhalten. Französisch ist Unterrichtssprache.

Gesprochen wird überwiegend Hassania, die maurische Varietät des Arabischen. Die westatlantischen Sprachen Pulaar und Wolof sowie die Mande-Sprache Soninke sind ebenfalls anerkannte Nationalsprachen. Außerdem werden noch die Berbersprachen Imeraguen und Zenaga gesprochen, die aber fast ausgestorben sind. Inzwischen sind annähernd 100 Prozent der Bevölkerung sunnitische Muslime, die der malikitischen Rechtsschule angehören. Die winzige Minderheit der mauretanischen Christen, vorwiegend Katholiken, spielt im öffentlichen Leben keine Rolle. Die Sozialgesetzgebung und das Gesundheitssystem sind noch unzureichend. Obgleich allgemeine Schulpflicht für 6- bis 11-Jährige besteht, werden nur rund 75 % der Kinder eingeschult. Die Analphabetenrate betrug 2004 bei Frauen 57 % und bei Männern 40 %. 1983 wurde die Universität von Nouakchott gegründet. Es ist eine wesentliche Anzahl an Ausländern – mehr als 15 % der Arbeitskräfte in den modernen Wirtschaftsbereichen – notwendig, um die Nachfrage an qualifizierten Arbeitskräften zu decken. Gleichzeitig verließen mehr als 600.000 Mauretanier ihr Land auf der Suche nach Beschäftigung in Westafrika, im Mittleren Osten und in Westeuropa.

Mehr als irgendeine andere Stadt reflektiert Nouakchott die durch schnelle und nicht kontrollierte Urbanisierung verursachten Probleme. Anfangs als kleine zentrale Verwaltungsstelle mit etwa 30.000 Einwohnern im Jahre 1959 errichtet, erreichte sie schon im Jahre 1970 mehr als 40.000 Einwohner und wuchs in den siebziger Jahren um 15 bis 20 % pro Jahr; dieses schnelle Wachstum hält auch am Anfang des 21. Jahrhunderts an: 2005 hatte die Stadt knapp eine Million Einwohner. Der daraus resultierende Mangel an Wasser und an Wohnraum ist ein großes Problem. Die meisten der Neuankömmlinge landen in sogenannten Kebbas (Vorstadtviertel), die im näheren Umfeld der Hauptstadt entstanden sind. Im Jahre 1983 schätzte ein französischer Forscher, dass mehr als 40 % der Bevölkerung von Nouakchott in diesen Kebbas lebten und der Anteil noch weiter steigen werde. Die Regierung Mauretaniens versuchte dieses Problem zu lösen, indem sie all denen Boden und Saatgut sowie Transportmöglichkeiten anbot, die zur Rückkehr in die ländlichen Regionen bereit wären. Die Realisierung des ambitionierten Programmes erwies sich aber in Anbetracht dauerhafter Dürre als schwierig. Die Elite der weißen Mauren hatte lange die meiste politische Macht inne, während schätzungsweise Hunderttausende schwarze Mauren bis heute in Sklaverei leben und die Soudans unterdrückt wurden. Konflikte zwischen weißen Mauren und Soudans gipfelten 1989, als nach Übergriffen zehntausende Soudans über die Grenze nach Senegal flohen. 2007 unterzeichnete die neue Regierung Mauretaniens ein Abkommen mit Senegal, um die Rückkehr dieser Flüchtlinge zu ermöglichen. Die Lebenserwartung bei der Geburt beträgt etwa 60 Jahre (2009). 2004 betrugen die Gesundheitsausgaben 43 US-Dollar pro Kopf (Kaufkraftparität). Öffentliche Gesundheitsausgaben betrugen 2004 2 % des BIP und private 0,9 % des BIP. Im frühen 21. Jahrhundert gab es 11 Ärzte auf 100.000 Einwohner. Die Säuglingssterblichkeit betrug 7,8 % der Lebendgeburten.

Das größte und modernste Krankenhaus ist das 2001 fertiggestellte Centre Hospitalier National de Nouakchott (Nationalkrankenhaus) in der Landeshauptstadt. Wegen seiner ökologisch angepassten Bauweise erhielt 1995 das Regionalkrankenhaus in Kaédi (Hôpital de Kaédi) einen Architekturpreis. Verschiedene ethnische Gruppen Mauretaniens praktizieren in unterschiedlichem Ausmaß die weibliche Genitalverstümmelung. Aus den Ergebnissen der mauretanischen Bevölkerungs- und Gesundheitsstudie (EDSM – Enquête Démographique et de la Santé) von 2000/01 schließt die GTZ, dass 71 % der Frauen und Mädchen davon betroffen sind. Ein Gesetz von Dezember 2005 stellt nunmehr „einen Eingriff an den Geschlechtsorganen eines Kindes weiblichen Geschlechts“ unter Strafe, „wenn diesem daraus ein Schaden entstanden ist“. Die Association des Imams et des Oulémas verhängte 2006 eine Fatwa gegen weibliche Genitalverstümmelung. Der Islam ist Staatsreligion. Es gilt islamisches Recht (Schari’a). Ein Muslim, der zu einer anderen Religion übertritt, wird nach Artikel 306 des Strafrechts wegen Glaubensabfall (Ridda) mit der Todesstrafe bedroht, die bislang aber nicht verhängt wurde. Mauretanien ist Mitglied der Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union (AU), der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC), der Union des Arabischen Maghreb (UAM) und der Arabischen Liga. Es war einer der wenigen Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga, die diplomatische Beziehungen zum Staat Israel unterhielten. Israel hatte in der Hauptstadt Mauretaniens eine Botschaft, bis diese nach vorangegangenen Protesten gegen den Gazakrieg 2009 auf Druck der Arabischen Liga geschlossen und bisher nicht wieder eröffnet wurde.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International weist in ihrem Jahresbericht 2010 besonders auf unverhältnismäßige Gewalt und systematische Folter gegen Demonstranten, Häftlinge und die Zivilbevölkerung hin. Bei Amnesty International gingen auch 2009 Berichte über harte und willkürlich verhängte Strafmaßnahmen ein. Die Gefängnisse sind überfüllt. Eine UN-Sonderberichterstatterin, die sich mit modernen Formen der Sklaverei einschließlich ihrer Ursachen und Folgen beschäftigt, besuchte Mauretanien im Oktober und November 2009. Sie lobte die Bemühungen der Regierung und der Zivilgesellschaft, die Sklaverei abzuschaffen. Gleichzeitig unterstrich sie aber, dass ein Ansatz zur Bekämpfung sämtlicher Formen der Diskriminierung und der Armut gefunden werden müsse, der auf mehr Ganzheitlichkeit, Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit beruhe. Dieser Ansatz müsse zudem die gesamte Gesellschaft umfassen. Die Sklaverei ist seit 1980 offiziell abgeschafft, wird aber nach wie vor im ganzen Land praktiziert. Nach Schätzungen der Anti-Sklaverei-Organisation SOS Esclaves gibt es in Mauretanien 600.000 Sklaven. Ein anderer UN-Sonderberichterstatter, der sich mit den modernen Formen des Rassismus beschäftigt, äußerte sich besorgt über die anhaltende Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung Mauretaniens in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Mauretanien hat zwar im Jahr 2000 das Abkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) unterzeichnet, aber trotzdem kommt es immer wieder zu gezielten Übergriffen. So misshandelten am 19. April 2009 Sicherheitskräfte zahlreiche Frauen, unter ihnen ehemalige Ministerinnen, Abgeordnete und Menschenrechtsverteidigerinnen, mit Tritten und Schlägen. Dabei setzten sie Stöcke und Gürtel ein. Die Frauen hatten sich vor der Vertretung der Vereinten Nationen in Nouakchott zu einem Sitzstreik versammelt. Die ehemalige Bildungsministerin Nebghouha Mint Mohamed Vall und ihre Tochter wurden von der Polizei geschlagen. Eine weitere Frau, die ebenfalls geschlagen wurde, verlor das Bewusstsein und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Kinderarbeit stellt ein weiteres großes Problem dar. Laut dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF arbeiten 16 % aller 5–14 jährigen Kinder. Die Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Menschen in Mauretanien ist schwierig; sie werden verfolgt, bedroht und bestraft. Homosexualität wird mit dem Tode bestraft.


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