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/// Telefonbuch Tunesien




Telefonbuch Tunesien

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/// Tunesien Information - Internationale Telefonvorwahl Tunesien: +216


Tunesien ist ein Staat in Nordafrika, der im Norden und Osten an das Mittelmeer, im Westen an Algerien und im Süd-Osten an Libyen grenzt. Sein Name ist von dem Namen seiner Hauptstadt Tunis abgeleitet. Tunesien gehört zu den Maghreb-Ländern. Die größte vorgelagerte Insel ist Djerba (514 km²). Das Land ist mit 163.610 km² ungefähr doppelt so groß wie Österreich. Es wird von mehr als zehn Millionen Menschen bewohnt. Das Land unterlag im Laufe seiner Geschichte dem Einfluss mehrerer Völker. Ursprünglich war es von den Berbern besiedelt. Um 800 v. Chr. gründeten die Phönizier erste Niederlassungen im tunesischen Küstenstreifen. Die Römer gliederten es in ihre Provinz Africa ein. Das Christentum herrschte in der Folge bis zur Arabisierung ab dem 7. Jahrhundert vor. Eine kulturelle Blütezeit erlebte die Region im 12. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert begann die Herrschaft des Osmanischen Reiches, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts andauerte, als das Land französisches Protektorat wurde. Seine Unabhängigkeit erlangte Tunesien im Jahre 1956. Von 1956 bis 2011 wurde es durchgängig autoritär von der Einheitspartei Neo Destour/RCD regiert. Im Zuge der Revolution wurde eine Verfassunggebende Versammlung gewählt, welche 2014 eine neue Verfassung verabschiedet hat. Tunesien wird derzeit von einer Übergangsregierung regiert, die im Rahmen der neuen Verfassung die ersten regulären Wahlen zur Bildung einer neuen Regierung für den 26. Oktober 2014 veranstaltete.

Tunesien ist das nördlichste Land Afrikas und nur 140 Kilometer von Sizilien entfernt. Es erstreckt sich zwischen dem Mittelmeer und der Sahara, zwischen 37° 20’ und 30° 10’ nördlicher Breite sowie zwischen 7° 30’ und 12° östlicher Länge. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung zwischen Ras al Abiad (Cap Blanc) und der Grenzstation Bordj el Khadra beträgt rund 780 km, die größte Ost-West-Ausdehnung zwischen der Insel Djerba und Nefta etwa 380 km. Die Mittelmeerküste hat eine ungefähre Länge von 1300 Kilometern.

Telefonauskunft Tunesien Übersicht
Der Nordwesten Tunesiens wird vom Tell-Atlas bestimmt. Parallel zur Nordküste verlaufen von der algerischen Grenze bis zur Bucht von Bizerta die Gebirgszüge der Kroumirie (700–800 m Höhe). Daran schließt sich nordöstlich das Mogod-Bergland (300–400 m Höhe) an, das zum Beispiel am Ras al Abiad in einer meist steilen Felsküste ins Mittelmeer abfällt. Auf der dem Wind abgewandten Seite des Gebirges schließt sich das Talbecken des ganzjährig wasserführenden Medjerda an, dessen Unterlauf zur wichtigsten Agrarzone des Landes gehört. Die Bergrücken der Dorsale verlaufen von Nordost (am Westrand von Cap Bon beginnend) nach Südwest mit dem höchsten Berg Tunesiens (Djebel Chambi, 1544 m) mit einer Länge von 220 Kilometern. Die nordöstliche Verlängerung dieser Gebirgszüge bildet die Halbinsel Cap Bon mit fruchtbaren Ebenen und einigen Erhebungen (Djebel Beno Oulid, 637 m und Djebel Korbous, 419 m), die jedoch als eigenständige Landschaftsregion aufgefasst wird. Östlich der Dorsale, entlang der Mittelmeerküste zwischen Hammamet und Skhira, Sousse und Sfax, liegt der Sahel (arabisch für Küste) genannte Küstenstreifen, der durch Regen bringende Ostwinde sehr fruchtbar ist und unter anderem große Olivenbaumkulturen ermöglicht.

Südlich der Dorsale schließt sich die Region des Zentraltunesischen Steppenlandes an, die an ihrem Südrand mit dem Nördlichen Gebirgssaum einen Übergang zur Schottsenke (Chott el Djerid und Chott el Gharsa) bildet. Die von Salzseen und Oasen geprägte Landschaft geht weiter südlich am Östlichen Großen Erg in die Wüstenlandschaft der Sahara mit dem Jebil-Nationalpark über. In südöstlicher Richtung folgt das bis zu 600 m hohe Kalksteinplateau Dahar, das mit einem Schichtstufenland an die Wüstensteppe der Djeffara-Ebene anschließt. Diese Landschaft erstreckt sich weiter über die Landesgrenze nach Libyen. Entlang des Mittelmeeres, um den Golf von Gabès liegt die Litoralzone, die durch sandige Flachküsten, Lagunen und vorgelagerte Inseln (beispielsweise Djerba) gekennzeichnet ist. Tunesien hatte im Jahr 2005 die Schwelle von zehn Millionen Einwohnern überschritten. Dies bedeutete eine Verdreifachung der Bevölkerung seit 1956 und eine Verdoppelung seit 1970. Seit 1990 hat sich das Bevölkerungswachstum jedoch verlangsamt. Tunesien hat heute die „älteste“ Bevölkerung Afrikas (bezogen auf den Median, der bei 31,4 Jahren liegt), die niedrigste Geburtenrate in der arabischen Welt und ein Bevölkerungswachstum von etwa einem Prozent.

Die große Mehrheit der Tunesier (98 %) identifiziert sich kulturell mit den Arabern, wenngleich Studien belegen, dass sie aus ethnischer Sicht den Berbern und auch den Iberern näher stehen, während der genetische Anteil der Araber, die die Region im 7. und 8. Jahrhundert besiedelten, geringer ausfällt. Unter den Zivilisationen, die das Gebiet des heutigen Tunesiens besiedelt haben und die zu jeweils unterschiedlichen Graden assimiliert wurden, sind die Phönizier, die Römer, die aus Germanien kommenden Vandalen, die Ottomanen und zuletzt die Franzosen. Dazu kamen im 15. Jahrhundert zahlreiche Mauren und Juden aus Andalusien. Die ersten Ostaraber kamen im 7. Jahrhundert mit der moslemischen Eroberung des Maghreb. Sie islamisierten den Großteil der Ifriqiya. In dieser Epoche entstanden neue Städte wie Kairouan und Mahdia. Ab dem 11. Jahrhundert kamen die aus Ägypten vertriebenen Banu Hilal im heutigen Tunesien an und besiegelten die sprachliche und kulturelle Arabisierung des Landes. Die berberische Sprache und Kultur ist nur in einigen geographisch isolierten Gebieten in den Bergen nahe Matmata, Tataouine, Gafsa oder Sbeïtla erhalten geblieben. Anders als in Marokko oder Algerien, wo die Berber eine ethnische Minderheit darstellen, ist ihre Zahl in Tunesien eher gering. Tunesien ist unter den Maghreb-Staaten das aus linguistischer Sicht homogenste Land, weil fast die gesamte Bevölkerung Tunesisch-Arabisch spricht und auch das Schriftarabische, die offizielle Amtssprache des Landes, beherrscht. Für das Tunesisch-Arabisch, das eigentlich eine Mischung mehrerer Dialekte ist, gibt es keine offizielle Regulierung. Es wird vor allem als Alltagssprache verwendet. Nur im Süden des Landes und auf der Insel Djerba werden noch vereinzelt berberische Dialekte benutzt.

Während der Zeit des französischen Protektorats in Tunesien wurde die französische Sprache eingeführt, zum Teil auch mit Zwang, insbesondere in den Bildungseinrichtungen. Nach der Unabhängigkeit wurde in offiziellen Institutionen die arabische Sprache aber wieder eingeführt. Verwaltung, Justiz und Bildungswesen blieben noch lange Zeit zweisprachig. Tunesien ist dem Einfluss europäischer Sprachen auf Grund seiner geographischen Lage sowie durch Medien und Tourismus stark ausgesetzt, was Kenntnis dieser Sprachen bei den Tunesiern fördert. In den 1990er Jahren wurde das Französische aus dem öffentlichen Leben in Tunesien wieder zurückgedrängt, um einerseits den Zugang zu höherer Bildung zu vereinfachen und um das arabisch-islamische Flair im öffentlichen Raum zu beleben. Seit Oktober 1999 wird von allen Geschäftstreibenden verlangt, in ihren Werbeaufschriften mindestens doppelt so viel Platz für arabische wie für lateinische Zeichen zu verwenden. Die Verwaltung wurde dazu angehalten, alle Kommunikation auf Arabisch umzustellen, obwohl dies bisher nur im Verteidigungs- und Justizministerium sowie im Parlament gelungen ist. Französisch wird somit lediglich zu einem Symbol des höheren Bürgertums. Der Einfluss durch Touristen aus Europa führt dazu, dass anstelle des Französischen Englisch als Verkehrssprache verwendet wird. Der Islam ist in Tunesien Staatsreligion; 98 % der Bevölkerung bekennen sich zu diesem Glauben. 85 % der tunesischen Muslime gehören dem malikitischen Madhhab der sunnitischen Glaubensrichtung des Islam an. Der Rest sind Hanafiten und Ibaditen. Christen und Juden sind kleine Minderheiten, aber das Land war gegenüber religiösen Minderheiten vergleichsweise tolerant. Seit der Revolution 2011 erhalten radikale salafistische Strömungen starken Zulauf.

Im Volksglauben der Tunesier finden sich noch heidnische Überbleibsel wie etwa der Glaube an den Bösen Blick. Das ganze Land ist von Qubbas übersät. Diese kleinen, meist weißen Kuppelbauten sind Pilgerorte, häufig Grabstätten von islamischen Heiligen (Marabouts), von denen geglaubt wird, dass sie Botschafter zwischen Mensch und Gott sind. Im Volksislam werden Marabouts um Hilfe gebeten, auch wenn dies vom offiziellen Sunnitentum als Abgötterei (Schirk) bezeichnet wird. Schwarzafrikanische Sklaven brachten den Stambali-Besessenheitskult mit, der sich als gesellschaftlich randständiges Phänomen auch unter arabischen Tunesiern verbreitet hat. Das Judentum war in Tunesien einst sehr bedeutend, heute gibt es nur noch rund 1500 Juden. Auf der Insel Djerba steht seit wahrscheinlich über 1000 Jahren die al-Ghriba-Synagoge (Die Erstaunliche), eine der ältesten Synagogen der Welt. Jedes Jahr findet dort die größte jüdische Wallfahrt Nordafrikas statt, zu der Gläubige aus der ganzen Welt erwartet werden. Auf Djerba leben auch noch einige muslimische Kharidjiten. Die Verfassung Tunesiens sieht die freie Ausübung des Glaubens vor, so lange diese nicht die öffentliche Ordnung stört. Dieses Grundrecht wurde von der tunesischen Regierung in der Regel respektiert. Religiöse politische Parteien waren jedoch nicht zugelassen, Proselytismus und Polygamie sind verboten. Das Tragen des Hidschab war eingeschränkt und in der Verwaltung und öffentlichen Schulen nicht gestattet, dieses Verbot wurde nach dem Sturz des Ben Ali-Regimes im Frühjahr 2011 aufgehoben. Islamische Feiertage (wie etwa das Islamische Opferfest, das Fest des Fastenbrechens oder Mawlid an-Nabi) sind in Tunesien gesetzliche Feiertage.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist seit 20 Jahren stetig gestiegen. Dies war aufgrund der politischen Stabilität und Kontinuität im Land möglich. Tunesien wird deshalb von der OECD als Schwellenland eingestuft und gilt als wettbewerbsfähigstes Land Afrikas. 2007 wuchs das BIP um 6,3 %. Für 2008 soll sich das Wachstum leicht abschwächen, aber noch oberhalb von 5 % liegen. Problemfelder sind die steigenden Nahrungsmittelpreise, die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und die hohe Belastung des Staatshaushaltes durch Subventionen. Die Zuflüsse ausländischer Direktinvestitionen haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen und 2008 eine Höhe von 29.083 Mio. US$ erreicht. Die Arbeitslosenquote lag in den vergangenen Jahren unverändert bei über 14 %, die Inflationsrate für 2008 wird mit 5,0 % angegeben. Charakteristisch für die tunesische Wirtschaft ist die starke Ausrichtung auf Europa (Außenhandel und Tourismus). Das Land kann sich deshalb vom Konjunkturzyklus in der EU nicht abkoppeln.


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